🇺🇸🇪🇺🇩🇪 NASA / SpaceX Falcon 9 mit Crew Dragon "Endurence", Crew-3 - Mission (USCV-3) / ISS-Expedition 66

Foto: SpaceX

Am Sonntag 07. November 2021, startet nach zweimaliger Verschiebung die nächste Falcon 9 im Rahmen des Commercial Crew Program der NASA, mit dem dritten, regulären Flug zur ISS.

https://youtu.be/EnFjIGUSLp0

Grafik: NASA JSC 

Der Start erfolgt vom Startplatz LC-39A am Kennedy Space Center in Florida:

https://maps.app.goo.gl/hkMxQTFfX9gioSen8



Die Besatzung:

Foto: NASA

Extra Artikel:

http://spacelaunchdeutsch.blogspot.com/2021/10/die-besatzung-der-spacex-crew-dragon-3.html

Die vier Astronauten Raja Chari, Thomas Marshburn und Kaya Barron von der NASA, sowie der deutsche ESA-Astronaut Matthias Maurer, bilden zusammen mit den sich schon an Bord der Raumstation befindenden Raumfahrern, die ISS-Expedition 66. 

Foto: NASA

Foto: NASA (Kernbesatzung; ISS-Expedition-66) 

Mit der Ankunft von Matthias Maurer auf der Raumstation, beginnt die ESA-Mission "Cosmic Kiss" 

Foto: NASA

https://youtu.be/w_IpHn4tZoE

https://www.dlr.de/content/de/missionen/cosmickiss.html

Grafik: ESA


Das Raumschiff:

Foto: NASA 


Entwicklungsgeschichte Crew Dragon:

Foto: NASA

Im Juli 2011 startete die NASA das Space Shuttle Atlantis vom Kennedy Space Center für STS-135, der letzten Mission des Shuttle-Programms. Es war das letzte Mal, dass ein bemanntes Raumfahrzeug aus den Vereinigten Staaten startete. In den letzten neun Jahren wurden verschiedene bemannte NASA-Programme wie Constellation und das Space Launch System (SLS) verfolgt. Ihre Bemühungen haben jedoch noch zu keinem Besatzungsflug geführt.

Um den Druck auf den Staat zu reduzieren, bemannte Raumschiffe zu entwickeln, wurde 2010 die erste Phase des Commercial Crew Development (CCD) unter der Präsidentschaft von Obama eingeführt. In dieser ersten Phase wurden an Blue Origin, Boeing, Paragon Space Development, Sierra Nevada Corporation und United Launch Alliance insgesamt 50 Millionen US-Dollar vergeben. Im selben Jahr wurden in der zweiten Phase der CCD-Finanzierung Blue Origin, die Sierra Nevada Corporation, SpaceX und Boeing mit 270 Millionen US-Dollar ausgestattet.

Grafik: NASA

Die Raumfahrzeugkonstruktionen der in Phase 2 ausgewählten Unternehmen wurden anschließend ausführlich bewertet. 

Ende 2012 wählte die NASA nur drei Unternehmen aus, um die Entwicklung eines bemannten Raumfahrzeugs zu verfolgen. In dieser jüngsten Phase des CCD-Programms wurden der Sierra Nevada Corporation, SpaceX und Boeing insgesamt 1 Milliarde US-Dollar zur Verfügung gestellt. 

Der Dream Chaser von Sierra Nevada Corporation, soll jedoch ausschließlich zu  unbemannten, ISS-Frachtmissionen dienen.

Foto: NASA/Sierra Nevada Corporation 

Der nur teilweise erfolgreiche, orbitale Testflug des Boeing CST-100 Starliner Raumschiffs im Dezember 2019, konnte die NASA Verantwortlichen noch nicht davon überzeugen, den ersten bemannten Flug mit Boeing zu machen.

Foto: NASA

Nach der erfolgreichen DM-1 Mission (17. Jan. 2019 – 8. März 2019), bei der das Crew Dragon Raumschiff, eine bemannte ISS-Mission mit einer Dummy-Puppe simulierte, kam es bei einem nachfolgenden "Static Fire"-Test auf dem SpaceX-Teststand in Cape Canaveral, zur Explosion eines der Rettungstriebwerke und somit dem Verlust der Kapsel.

Die Fehlersuche verzögerte den nächsten Test um mehrere Monate.

Nach erfolgreicher Fehlersuche, starteten die Amerikaner am 02. März 2019, mit einem unbemannten Testflug (DM-1) ins Weltall. 

Am 20. April 2020 starteten die NASA-Astronauten Doug Hurley und Bob Behnken, als erste U.S.-Bürger seit 2011 wieder von amerikanischem Boden aus zur Internationalen Raumstation ISS.

Foto: SpaceX (DM-2 Mission / B. Behnken, D. Hurley) 

Foto: NASA (Sojus)

Nachdem das russische Sojus- Raumschiff fast ein Jahrzehnt lang das einzige Raumschiff war das Raumfahrer zur ISS brachte, fliegt nun auch das amerikanische Crew Dragon- Raumfahrzeug von SpaceX, Regelmäßig die Raumstation an. 


Foto: SpaceX



Das Crew Dragon Raumschiff C210 "Endurence":

Foto: SpaceX/NASA

Das SpaceX Dragon V2 Raumschiff, ist das innovativere der zwei neuen Raumfahrzeuge des Commercial Crew Programms.

Foto: NASA

Im Gegensatz zu Boeing CST-100 Starliner, kann es theoretisch auch ohne Fallschirm, nur mit dem Rückstoß der SuperDraco-Haupttriebwerke landen.

Ähnlich der Falcon 9 Hauptstufe, kann sie zielgenau einen Landeplatz ansteuern. Die NASA entschied sich jedoch aus Sicherheitsgründen für die konservative Landemethode, abgebremst durch vier  Fallschirme und Wasserung im Ozean. 

Foto: NASA

Dragon V.2 besteht aus zwei Modulen.

Das hintere Servicemodul wird Trunk genannt und beherbergt die Solar-Panelen, die Aerodynamikflossen für das Rettungssystem und verfügt über externen Stauraum für Ladung, die im Vakuum transportiert werden kann.

Foto: NASA

Außen sind auf der einen Seite Solarzellen angebracht (dunkle Seite) und auf der anderen Seite Radiatoren zur Wärmeableitung (helle Seite).

In der vorderen Kapsel, finden bis zu 7 Astronauten Platz.

https://youtu.be/78ATfCaBn6E

Foto: NASA


Sie ist mit modernsten Navigations- und Steuerungssystemen ausgestattet und findet Ihren Weg zur ISS voll automatisch.

Auch zum Andocken wird keine Hilfe durch die Crew oder den Roboterarm benötigt.

Foto: NASA

Zur Überprüfung der Systeme, dienen hochauflösende Touchscreens, die bei Bedarf, direkt vor dem Kommandanten und dem Piloten heruntergeklappt werden können.

Foto: NASA

Wie bereits seit längerem bei Sojus-Flügen, dienen Tablet-Computer dem schnelleren Informationsabgleich zwischen Bordcomputer und Astronauten.

Darauf sind hilfreiche Anwendungen wie z.B. Checklisten und Notfallpläne gespeichert.

Foto: NASA 

Notfalls kann das Raumschiff auch manuell mittels Joystick gesteuert werden.

Die wichtigsten Elemente, wie die Steuerungseinheit und die Lebenserhaltungssysteme, können beim Ausfall der Touchscreens zusätzlich über Schalter und Drehregler bedient werden.


Die acht seitlich angebrachten Super Draco-Triebwerke, werden mit Hydrazin und Distickstofftetroxid betrieben.

Grafik: SpaceX 

Sie erzeugen einen Schub von jeweils 73 kN auf Meereshöhe.

Foto: SpaceX

Sie dienen nur als Teil des Rettungssystems, obwohl theoretisch auch mit ihnen ohne Fallschirme gelandet werden könnte.


Zur Manöverkontrolle und als Hauptantrieb, dienen vier Draco-Triebwerke, mit jeweils drei Düsen.

Foto: SpaceX

Sie sind ebenfalls an den Seiten angebracht und nutzen den gleichen, hypergolen Treibstoff wie das Rettungssystem.

Im Vakuum erzeugen sie einen Schub von jeweils 400 N.

Die Mission "Crew-3" ist der erste Einsatz der Kapsel "Endurence". 


Technische Daten Dragon V.2 (Crew Dragon):

Grafik: NASA

Trockenmasse: 9,6 t
Startmasse: 16 t
Durchmesser: 4 m
Länge: 8,1 m
Innenvolumen Kapsel: 9,3 m³
Innenvolumen Trunk: 37 m³
Antrieb: 4x Draco
Treibstoff: UDMH / N²O⁴



Die Rakete:

Foto: SpaceX 

Die Falcon 9 ist das derzeit erfolgreichste wiederverwendbare Trägerraketensystem.

Die erste Stufe kann bis zu 10 mal ohne Wartungsarbeiten wiederverwendet werden und bis zu 100 mal, mit minimalem Wartungsaufwand. 

Foto: NASA

Die folgende Mission ist der 125. (127.) Start einer Falcon 9, seit ihrem Jungfernflug und die erste Nutzung einer gebrauchten Hauptstufe, in der bemannten Raumfahrt. 

Es gab bisher zwei Zwischenfälle, die zum Verlust der Rakete führten

Foto: NASA 

Es ist der 67. Start einer Block 5 (alle erfolgreich).


Dies ist der zweite Flug der Hauptstufe SN:  B1067(-2)

Foto: SpaceX

Vorherige Flüge:

03. Juni 2021 - NASA/SpaceX CRS-22


Landen wird die Hauptstufe auf dem Drone-Ship "Just Read The Instructions" im Atlantik.

Foto: SpaceX 


Technische Daten Falcon 9 (Crew Dragon - Version):

Grafik: FAA


Höhe: 65 m
Höhe 1. Stufe: 42,6 m
Höhe 2. Stufe: 12,6 m
Durchmesser: 3,7 m
Schub beim Start: 7.607 kN (775,7 t)
Triebwerke 1. Stufe: 9x Merlin 1-D
Triebwerke 2. Stufe: 1x Merlin 1-D VAC (934 kN)
Startmasse (Max.): 549 t
Trockenmasse (1. Stufe): 22,2 t
Trockenmasse (2. Stufe): 4 t
Stufen: 2
Treibstoff: RP-1 / LOX
Max. Nutzlast LEO: 22,8 t
Max. Nutzlast GTO:   8,3 t
Max. Nutzlast zum Mars: 4,02 t
Startkosten: ca. 62 Mio. US$


Wer selber einmal das Andocken an der Internationalen Raumstation simulieren will, kann dies mit dem SpaceX Docking Simulator trainieren:

https://iss-sim.spacex.com/



Aktualisierter Zeitplan (Stand 01.11.2021):

Der Start von Matthias Maurer wurde ein zweites Mal verschoben. Diesmal ist nicht das Wetter schuld, sondern Gesundheitsprobleme bei einem der Crew-Mitglieder. Um wen es sich handelt, hat die NASA nicht bekannt gegeben. Es soll soll jedoch kein ernstes Problem sein.


Das Startfenster öffnet sich am Sonntag 07. November 2021, um 04:36 Uhr MEZ.


Der Start wird live übertragen:

DLR

https://youtu.be/poOP3GAUwIk

https://youtu.be/DHxnHpC35-w

ZDF:

https://youtu.be/tG9-HpI-ovc

Senkrechtstarter:

https://youtu.be/20r-L7FTilc

Stiftung Planetarium Berlin:

https://youtu.be/E9aDMxshdY4

NASA:

https://youtu.be/EnFjIGUSLp0

https://youtu.be/21X5lGlDOfg

SpaceX:

https://youtube.com/c/SpaceX


Das Docking ist für Montag 08. November 2021, um 01:00 Uhr MEZ (?) geplant.

Alles live auf NASA-TV:

https://youtu.be/21X5lGlDOfg



Update 04.11.2021:

Wegen einer schlechten Wetterprognose für den Starttag, wurde der Zeitplan wiederholt aktualisiert. 


Das nächste Startfenster öffnet sich am Dienstag 09. November 2021, um 03:51 Uhr MEZ. 

Es gibt noch keine offizielle Startfreigabe! 


Live-Updades (Englisch):

https://blogs.esa.int/exploration/teams-review-options-for-crew-3-launch-and-crew-2-return/




Update 07.11.2021:

Foto: NASA


Der Zeitplan wurde aktualisiert.

Das neue Startfenster öffnet sich am Donnerstag, 11. November 2021, um 03:03 Uhr MEZ. 


Das Docking ist für Freitag, 12. November 2021, um 01:10 Uhr MEZ geplant. 



Update 10.11.2021:




Die Live-Berichterstattung zur Vorbereitung auf den Start der Crew-3 Mission, beginnt um 22:45 Uhr MEZ.

https://youtu.be/zekfpIRlVyY

https://youtu.be/poOP3GAUwIk




Update 11.11.2021:

Der Start der Falcon 9 mit Matthias Maurer war erfolgreich. 

Das Raumschiff befindet sich nun auf dem Weg zur Internationalen Raumstation. 

https://youtu.be/fZCzWVBmTxo








Quellen: NASA, ESA, SpaceX, DLR

Kommentare