🇫🇷🇪🇺 ESA / Arianespace Vega mit Pléiades Neo 4 & 4 CubeSats / VV19

Bild: ESA/Arianespace/CNES


Am Dienstag 17. August 2021, startet eine Vega-Trägerrakete mit dem Erdbeobachtungssatelliten Pléiades Neo 4 und vier Rideshare-CubeSats. 

Foto: ESA/CNES/Arianespace/Optique Video du CSG - JM Guillon

Abheben soll die Rakete vom Startplatz ELV-1 (SLV) am Guyana Space Center in Korou, Französisch-Guyana:



Die Satelliten:


Foto: ESA/CNES/Arianespace/Optique Video du CSG - G. Barbaste


🇫🇷🇪🇺 Pléiades Neo 4:

Foto: ESA/CNES/Arianespace/Optique Video du CSG - JM Guillon


Der Erdbeobachtungssatellit Pléiades Neo 4 wurde von Airbus Defence and Space entwickelt und gebaut. 

Pléiades Neo 4 ist der zweite Satellit der geplanten Pléiades Neo-Konstellation.

Die Satelliten werden vollständig von Airbus finanziert, hergestellt und betrieben. Mit einer Auflösung von 30 cm/Pixel, gehören sie zu den leistungsstärksten Satelliten ihrer Klasse. Sie überfliegen alle 12 Stunden, den gleichen Punkt auf der Erdoberfläche. Dadurch kann Airbus seinen Kunden hochauflösende Bilder, jederzeit, in nahezu Echtzeit liefern. 
Die Lebensdauer ist auf mindestens acht Jahre ausgelegt. 

Foto: ESA/CNES/Arianespace/Optique Video du CSG - JM Guillon

Die Satelliten können sehr schnell neue Beobachtungsziele ansteuern. Bereits 30 bis 40 Minuten nach der Anfrage - das ist fünfmal mehr als bei früheren Konstellationen. 
In kritischen Situationen, reagieren sie nahezu in Echtzeit, was bei Naturkatastrophen sehr nützlich ist. 

Pléiades Neo wird auch für Kartierungs-, Stadt- und Verteidigungszwecke eingesetzt. Die Pléiades Neo-Konstellation ist zu 100% kommerziell nutzbar und soll die Bedürfnisse institutioneller und kommerzieller Kunden erfüllen. 

Die von Pléiades Neo erfassten Bilder werden in die Online-Plattform OneAtlas gestreamt, so dass die Kunden sofortigen Datenzugriff, Analysen und Korrelation mit dem einzigartigen Archiv optischer und Radardaten von Airbus haben.


Technische Daten Pléiades Neo 4:

Bild: Arianespace 

Startmasse: ~ 925 kg

Plattform (Bus): S950 optical

Geplante Lebensdauer: 10 Jahre 

Orbit: SSO

Bahnhöhe: 614 km x 625 km

Inklination: 97,89°



Folgende 5 Kleinsatelliten verschiedener Kunden, bilden bei dieser Mission eine Fahrgemeinschaft in den polaren, niedrigen Erdorbit (SSO):


 🇫🇷 BRO-4:
Grafik: Unseenlabs/CSG

Der 6U CubeSat "Breizh Reconnaissance Orbiter 4" (BRO-4) ist der vierte Satellit der Unseenlabs-Konstellation zum Abfangen von Hochfrequenzsignalen aus dem All. Mit seiner eigenen Technologie an Bord, die auf der Identifizierung von elektromagnetischen Signalen von Schiffen basiert, ist Unseenlabs in der Lage, jedes Schiff auf See zu geolokalisieren und zu charakterisieren. 
Die Konstellation soll bis 2025 zwischen 20 und 25 Nano-Satelliten umfassen.


🇪🇺 Sunstorm:
Grafik: ESA/Arianespace

Sunstorm ist ein 2U CubeSat im Auftrag der ESA. Er ist mit einem innovativen, solaren Röntgenspektrometer ausgestattet, um die Röntgenpulse aufzuspüren, die von koronalen Massenauswürfen erzeugt werden - massiven Eruptionen von vielen Millionen Tonnen Material von der Sonnenoberfläche. Dies kann zu Sonnenstürmen führen, die bedrohliche und potenziell schädliche Auswirkungen auf Satelliten und terrestrische Strom- und Kommunikationsnetze haben können.


🇪🇺 LEDSAT:
Grafik: ESA/Arianespace

Der 1U CubeSat ist eine Mission, die von der Universität Sapienza mit Unterstützung der italienischen Raumfahrtbehörde und als Teil des IKUNS-Programms in Zusammenarbeit mit der Universität Michigan entwickelt wurde. Die Mission wird im Rahmen des ESA-Programms Fly Your Satellite! durchgeführt und ist ein Bildungsprojekt, das die Leistungen einer auf Leuchtdioden (LEDs) basierenden Technologie zur einfachen Identifizierung und Verfolgung des Satelliten im Orbit untersuchen soll, insbesondere für die optische Identifizierung des Raumfahrzeugs, die Bestimmung der Umlaufbahn, die Rekonstruktion der Fluglage und die lichtbasierte Backup-Kommunikation. Bei diesem Projekt handelt es sich um ein praxisorientiertes Bildungsprogramm, das es ermöglicht, ESA-Fachwissen an Universitätsstudenten weiterzugeben und ihnen gleichzeitig den Bau, das Testen und den Start ihrer eigenen CubeSats zu erleichtern.


🇪🇺 RADCUBE:
Grafik: ESA/Arianespace

RADCUBE ist eine gemeinsame 3U-CubeSat-Mission der ESA und eines internationalen Konsortiums zur Demonstration miniaturisierter Instrumententechnologien, die in-situ die Weltraumstrahlung und das Magnetfeld im erdnahen Orbit zur Überwachung des Weltraumwetters messen. RADCUBE wird ein Satellitensystem zur Überwachung des Weltraumwetters aufbauen. Es soll Unternehmen und Organisationen, die Telekommunikationsinfrastrukturen, Energieübertragungssysteme oder Raumfahrzeuge betreiben, Vorhersagedienste für das Weltraumwetter bieten. 
Bei dieser Mission, soll auch die von C3S entwickelte Plattform getestet werden.



Die Rakete:

Foto: ESA

Die Vega (italienisch Vettore Europeo di Generazione Avanzata „fortgeschrittene Generation einer europäischen Trägerrakete“) - Feststoffrakete, startet zum 19. Mal vom europäischen Weltraumbahnhof in Korou aus.

Ihren Erstflug absolvierte Sie am 13. Februar 2012.

Bisher gab es zwei Fehlstarts einer Vega-Trägerrakete. 

Bild: ESA

Sie ist die kleinste Rakete der ESA, die von Französisch-Guayana aus gestartet wird.

Ihre Komponenten werden von Firmen in Italien, Frankreich, Belgien, Spanien, Niederlande, Schweiz, Schweden hergestellt. Der Stufenadapter (Interstage) 2/3, wird von Rheinmetall in Deutschland gefertigt. 

Das hohe Schub-zu-Gewicht-Verhältnis bewirkt eine im Vergleich zu anderen Trägern auffallend hohe Beschleunigung. 
So schafft es die Rakete mit der ersten Stufe in 105 Sekunden auf über 6.000 km/h (Beschleunigung etwa 16 m/s²).

Der Start verläuft etwa sechs mal so schnell, wie der einer Ariane 5.

Foto: ESA

Die ersten drei Stufen (P80/Z23/Z9), werden mit festem Treibstoff betrieben. 

Die vierte Stufe (SSMS) nutzt hypergolen Flüssig-Treibstoff und ist mehrmals im Vacuum zündbar. 
Dadurch kann sie mehrere Nutzlasten in unterschiedlichen Bahnhöhen aussetzen. 

In den nächsten Jahren, wird die Vega durch die leistungsstärkere und kostengünstigere Vega-C ersetzt. Die ersten Exemplare der neuen Rakete, wurden bereits fertiggestellt.
Ihr Jungfernflug ist für Ende 2020 geplant. 

Bild: ESA - J. Huart

Technische Daten Vega Launch Vehicle:

Bild: ESA

Höhe: 29,9 m
Durchmesser: 3 m
Startmasse: ca. 137 t
Max. Nutzlast LEO: ca. 2.500 kg
Stufen: 4
Schub beim Start: ca. 2.261 kN (231 t) 
Treibstoff (1.-3. Stufe): HTPB 1912 (Feststoff) 
Treibstoff 4. Stufe: UDMH / N²O⁴ 
Startkosten: ca. 26Mio.€
Hersteller: ELV S.p.A. / europäische Partner
Auftraggeber: ESA
Launch Provider: Arianespace 


Das Startfenster öffnet sich am Dienstag 17. August 2021, um 03:47 Uhr MESZ.



Der Start wird live übertragen:






Update 17.08.2021:

Foto: ESA/CNES/Arianespace-JM Guillon

Der Start der Vega war erfolgreich.
Alle Satelliten wurden wie geplant ausgesetzt.













Quellen: Arianespace, ESA

Kommentare