🇷🇺🇪🇺 Proton-M mit dem Mehrzwecklabormodul "Nauka" (МЛМ Нау́ка) und dem ESA-Roboterarm ERA zur ISS (Update)
Am Mittwoch 21. Juli 2021, startet eine russische Proton-M Schwerlastrakete mit einem weiteren Modul und einem Roboterarm, zur Internationalen Raumstation.
Foto: RoskosmosGestartet wird vom Startplatz 200/39, am russischen Kosmodrom Baikonur in Kasachstan:
https://maps.app.goo.gl/9efJpYzc5CH2ZBUr8
Das Modul:
Foto: Roskosmos
Das Mehrzweck-Weltraumlabor Nauka (Нау́ка, „Wissenschaft“) wurde ursprünglich als Backup für das erste ISS-Modul "Sarja" gebaut, das 1998 erfolgreich in den Orbit gebracht wurde.
2004 entschied man sich, das Modul in ein Mehrzwecklabor für die Raumstation umzubauen.
Eine Serie von Pannen und Problemen führte dazu, dass der ursprünglich geplante Starttermin 2007, immer wieder verschoben werden musste.
Zuletzt wurden 2013 Metallspäne im Treibstoffsystem festgestellt, die durch mangelnde Sorgfalt bei der Montage, in die Leitungen und Tanks gelangten.
Nach erfolglosen Versuchen die Späne zu entfernen, musste das gesamte System ausgetauscht werden.
Das Modul besitzt 3 Docking-Adapter. Einer verbindet es mit dem Nadir-Port des Swesda-Moduls, die beiden Anderen sind für das Ankoppeln von Sojus und Progress-Raumfahrzeugen vorgesehen.
Im Laborsegment, befindet sich Stauraum für rund 4 t wissenschaftlicher Experimente.
Foto: Roskosmos
In Nauka befindet sich eine Schlafkabine und eine Toilette.
Auch eine Luftschleuse zur Ausbringung verschiedener Nutzlasten, ist mit an Bord des Fluges. Diese soll mit Hilfe des Roboterarms (ERA) an Nauka installiert werden.
Foto: RKK EnergijaTechnische Daten Nauka:
Grafik: NASALänge: 13 m
Durchmesser: 4,25 m
Spannweite: ~ 30 m
Startmasse: 20,2 t
Innenvolumen: 80,9 m³
Orbit: LEO
Hersteller: RKK Energija / RKNPZ Chrunitschew
Betreiber: Roskosmos
Die russische Proton-M Schwerlastrakete ist seit 07. April 2001 im Einsatz.
Sie ist die stärkste Ausführung der Proton-Reihe und die leistungsfähigste, sich derzeit im Einsatz befindende Rakete Russlands.
Zukünftig soll sie durch die deutlich umweltfreundlichere und fortschrittlichere Angara-5 ersetzt werden, die bereits erfolgreich getestet wurde.
Entwickelt wurde die Proton (UR-500) Anfang der 1960'er Jahre als ballistische Super-Interkontinentalrakete. Sie sollte Atom-Sprengköpfe mit einer Sprengkraft von bis zu 100 Megatonnen TNT, an jeden beliebigen Ort der Erde befördern.
Grafik: NASAIm Zuge der Entwicklung des kalten Krieges, gab es keine Notwendigkeit mehr für Nuklearwaffen dieser Größe und die UR-500 wurde 1965 für Satellitenstarts umkonstruiert.
Eingesetzt wurde die Proton beim Bau der Internationalen Raumstation, da sie komplette Module in den niedrigen Erdorbit befördern kann.
Foto: NASA (Erstes Modul der ISS "Sarja")Die Rakete besitzt sechs Außentanks, die optisch Zusatzboostern ähneln.
Diese werden erst nach dem Transport mit der Bahn montiert.
Foto: RoskosmosFoto: Roskosmos
Höhe: 58,2 m
Durchmesser: 4,1 m (7,4 m mit Außentanks)
Startmasse: ca. 702 t
Max. Nutzlast LEO: 21 t
Max. Nutzlast GTO: 6,3 t
Treibstoff: Dimetylhydrazin und Distickstofftetroxid
Booster: 0
Stufen: 3
Triebwerke (1. Stufe): 6x RD-276
Triebwerke (2. Stufe): 3x RD-0210, 1x RD-0211
Triebwerke (3. Stufe): 1x RD-0213
Schub beim Start: 9.800 kN (1.000 t)
Startkosten: Ca. 70 - 80 Mio. US$
Hersteller: Staatliches Kosmisches Forschungs- und Produktionszentrum „M. W. Chrunitschew
Das Startfenster öffnet sich am Mittwoch 21. Juli 2021, um 16:58 Uhr MESZ.
Der Start wird live übertragen:
https://youtu.be/t-V-hgTPZBs
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