Am Montag 28. Dezember 2020, startet eine Sojus ST-A mit dem französischen Erdbeobachtungssatelliten CSO-2.
Der Start erfolgt vom Startplatz ELS, am europäischen Weltraumbahnhof CSG in Kourou, Französisch-Guayana:
https://maps.app.goo.gl/xwtp8SkQWPsjxjHr6
Die hochauflösenden Aufklärungssatelliten des französischen CSO (Composante Spatiale Optique) sind die optische Weltraumkomponente des MUSIS-Programms, die die derzeitigen militärischen Beobachtungssatelliten von Helios 2 ersetzen soll.
Die französische Rüstungsbeschaffungsagentur DGA, hat dem Unternehmen EADS Astrium einen Auftrag in Höhe von 795 Mio. EUR für zwei Satelliten des CSO-Programms zugeteilt. Der Vertrag beinhaltet auch eine Option für einen dritten Satelliten.
Als Hauptauftragnehmer für das CSO-Satellitenprogramm liefert EADS Astrium die Plattform und Avionik und wird auch für die Integrationsarbeit, das Testen und die Lieferung der Satelliten an CNES verantwortlich sein. Thales Alenia Space wird Astrium das hochauflösende optische Instrument zur Verfügung stellen.
Im April 2015 wurde zwischen Frankreich und Deutschland eine Vereinbarung getroffen, in der Deutschland 210 Millionen Euro zum Bau eines dritten Satelliten beiträgt und im Gegenzug Zugriffsrechte auf die Bilddaten erhält.
CSO-2 liefert Bilder mit sehr hoher Auflösung, vergleichbar mit den Helios 2-Satelliten mit einer Bodenauflösung von etwa 35 cm aus einer Umlaufbahn von 480 km Höhe.
Technische Daten CSO 2:
Startmasse: 3.562 kg
Geplante Lebensdauer: 10 Jahre
Orbit: SSO (Sonnen-Synchoner Orbit)
Höhe: 480 km
Inklination: 97,3°
Die Rakete:
Foto: ESA/S. Corvaja
Die Sojus 2.1a stellt die nächste Entwicklungsstufe der bewährten Rakete dar.
ST-A bedeutet, Sojus 2.1a mit ST-Nutzlastabdeckung (Durchmesser 4,1 m, Länge 11,4 m).
Sie verfügt in der ersten und zweiten Stufe über RD-107A (14D21) und RD-108A (14D22) Triebwerke, mit verbessertem Einspritzsystem.
Die dritte Stufe wird vom bewährten RD-0110 Triebwerk angetrieben.
Ein verbessertes Einspritz-System, steigert Leistung der Sojus deutlich.
Des Weiteren, trägt sie ein neues, digitales Start-Kontrollsystem.
Die Rakete ist ist seit dem 27. Dezember 2006 im Einsatz.
Foto: ESA/S. CorvajaArianespace startet seit dem 21. Oktober 2011 im Auftrag der ESA, Satelliten mit der Sojus 2.1a und b vom Europäischen Weltraumbahnhof in Französisch-Guayana.
Neben dem leichten Trägerraketensystem Vega und der Schwerlastrakete Ariane 5, bedient die Sojus-2 die Dienstleistungen für den europäischen Markt, die eine mittlere Trägerrakete erfordern.
Grafik: ESA/D. DucrosAls Oberstufe, dient die Fregat-M.
Die Oberstufe wurde speziell dafür entwickelt, Nutzlasten wie Navigations und Kommunikationssatelliten in einen sehr hohen Orbit zu bringen. Auch Raumsonden wurden bereits damit ins Sonnensystem befördert.
Sie kann bis zu 20 Mal wieder gestartet werden.
Technische Daten Sojus 2.1a (ST-A)/Fregat-M:
Grafik: ESA/D. Ducros
Höhe: 46,3 Meter
Durchmesser: 2,95 Meter (10,3 Meter incl. Booster)
Startmasse: 307 - 312 Tonnen
Max. Nutzlast LEO: 8.660 kg*
Max. Nutzlast SSO: 4.400 kg
Max. Nutzlast GTO: 3.060 kg*
Max. Nutzlast GEO: 1.480 kg*
Stufen: 4
Booster: 4 (Flüssig-Treibstoff)
Treibstoff: Kerosin/LOX
Treibstoff Fregat Oberstufe: Hydrazin / Dinitrogen-Tetroxyd
Schub beim Start: 4.150 kN
Startkosten: ca. 80 Mio. €
Hersteller: RKK Energija / ZSKB Progress
Organisation: CNES / ESA / Arianespace / Roscosmos / Starsem
*Start von Kourou / 500 km vom Äquator entfernt.
Das Startfenster öffnet sich am Montag 28. Dezember 2020, um 17:42 Uhr MEZ.
Der Start wird live übertragen:
https://youtu.be/p74FqD_HlOE
Update 28.12.2020:
Der Zeitplan wurde aktualisiert.
Das neue Startfenster öffnet sich am Dienstag 29. Dezember 2020, um 17:42 Uhr MEZ.
Update 29.12.2020:
Foto: ESA/CNES/Arianespace/Optique Video CSG/P. Piron
Der Start der Sojus ST-A mit CSO-2 war erfolgreich.
Der Satellit wurde wie geplant, in seinem Zielorbit ausgesetzt.
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